Positionspapier von 2016 zu Problemen des Erscheinungsbildes der Technischen Universität Berlin
Das folgende Positionspapier beschreibt den derzeitigen Ist-Zustand des öffentlich wahrnehmbaren Erscheinungsbildes der Technischen Universität Berlin und liefert eine Skizze von dringlichen, aber lösbaren Problemen. Lösbar sind die Probleme dann, wenn sie künftig professionell angegangen werden und nicht – wie bis dato – im Rahmen von fachfremd bestimmten „Nebentätigkeiten“ abgehandelt werden.
Ausgangspunkt ist die Beobachtung, dass die TU – eingebettet in das Stadtbild der Metropole – nicht als homogene und organisch aufgebaute Institution erkennbar ist. Diese Tatsache nimmt der Universität, die an einem eindeutigen inhaltlichen Profil und auch dessen äußerer, formal gestalteter Wahrnehmbarkeit interessiert sein muss, wichtige Chancen der Selbstdarstellung. Wiedererkennbarkeit, Orientierungsmöglichkeit und „Corporate Identity“, die als zentrale Faktoren des Marketing in allen Bereichen der Gesellschaft und Ökonomie (als deren Teil die TU sich ja ihrem Selbstverständnis nach ansieht), sind unzureichend ausgeführt, damit verbesserungswürdig und entwickelbar.
Das Streben nach Corporate Identity sollte dabei im erklärten Interesse der Hochschule liegen – die Technische Universität, an einem der zentralen Orte der Stadt gelegen, wird sich immer im Wettbewerb um Aufmerksamkeit und Wiedererkennbarkeit mit anderen Institutionen und auch privatwirtschaftlichen Unternehmen befinden. In Wettbewerben muss man bestehen …
Die Ausgangsbeobachtungen, unternommen von einer Innen- wie auch Außenperspektive, sind relativ schnell zusammengefasst:
- Der Campus ist nicht als geschlossener, homogener Organismus wahrnehmbar. Da, wo die faktische Verteilung der Gebäude und Einrichtungen der Universität gegeben ist, eine Umrahmung und damit räumlich abgrenzbare Geschlossenheit also nicht vorhanden ist, muss die Geschlossenheit (verstanden als identitätsstiftende Dimension) durch andere Mittel geschaffen werden als durch die natürliche Zugehörigkeit zu einem abgegrenzten Raum.
- Da es bisher keine zusammenhängende Gesamtgestaltung gibt, verzichtet die Universität also auf ein deutlich sichtbares Zeichen ihrer Geschlossenheit. Dabei ist der Ruf Geschlossenheit nicht die Forderung nach nivellierender Uniformität, sondern identitätsstiftende Notwendigkeit. Letztere wirkt im Übrigen auch nach innen, sie ist eine Kraft, die auch die Angehörigen der Universität (Studierende und Mitarbeiter) zu einer durch das Zugehörigkeitsgefühl stärkenden Grundgesamtheit zusammenfasst. Jede moderne Theorie der Human Resources betont heute, dass das Wir-Gefühl für den Erfolg und die Anerkennung eines Unternehmens bzw. einer Institution essentiell ist. Die TU bleibt bei der Herbeiführung dieses Wir-Gefühls weit unter ihren Möglichkeiten.
- Für den Außenstehenden – für Besucher, neue Studierende, Gäste – fehlt der „Rote Faden“; es gibt kein orientierendes internes Leitsystem. Dies ist ein Manko, das auch durch die distribuierten Pförtnerlogen nicht ersetzt werden kann. Notwendig ist eine erkennbare und wiederauffindbare Vernetzung, die die Orientierung erleichtert und der Reduktion von Komplexität dient. Ein komplexes System wie die TU kommt auf die Dauer ohne die Reduktion von Komplexität durch gestalterische und damit wegbereitende Orientierung nicht aus!
- Der Campus mit seinen rund 100 Gebäuden und Gebäudeteilen befindet sich nicht nur in einem ungepflegten Zustand, denn man selbst bei aller wohlwollenden Betrachtung nicht mit der Rede vom „morbiden Charme“ sekundär ästhetisieren kann. Die Gebäude selbst präsentieren sich darüber hinaus als Ausdruck gestalterischer Hilflosigkeit. Mangelnde Pflege und latente bis offene Vernachlässigung ziehen Folgekosten nach sich, die – so scheint es – von den Verantwortlichen als „Sorge eines anderen Tages“ betrachtet werden. Dabei könnten schon kleine, allerdings wohl durchdachte Eingriffe positive Veränderungen herbeiführen.
- Weder Institute noch übergeordnete Verwaltungen der Hochschule scheinen sich für das Gesamtbild verantwortlich zu fühlen. Diejenigen Institute und Einrichtungen, die die jeweiligen Gebäude nutzen, können oder wollen für ihre Standorte keine „Präsentations- und Repräsentationsverantwortung“ übernehmen.
Ich hebe aus diesem Kanon von Symptomen die zusammenfassende Folgerung noch einmal hervor:
Es fehlt das Wir-Gefühl. Es gibt keine vermittelnde Corporate Identity, kein funktionales und ästhetisch ansprechendes Corporate Design.
Ein erster Schritt kann die Installation eines einheitlichen Leitsystems in und an den Gebäuden sein. In gemeinsamen Aktionen von Studierenden, nicht-wissenschaftlichem Personal und Lehrenden können wie in einem Motivationsprogramm durch Wettbewerbe, Ideen und deren Umsetzungen zur Darstellung der TU als einer modernen Universität erarbeitet werden. Vereinfacht, aber plastisch gesprochen:
Die Inhalte unserer TU müssen würdevoll und werthaltig verpackt werden!
Das TU-Café und die Neugestaltung des BH-Gebäudes an prominenter Stelle direkt am Ernst-Reuter-Platz sind wichtige gestalterische Schritte nach außen. Diese Orte haben das Potenzial, zu einem „Schaufenster der TU“ zu werden, sie können den Ort für professionelle visuelle Kommunikation liefern.
Bisher wurde für die große TU aber kein gestalterisches Gesamtkonzept erstellt. Wenn es Ansätze dafür gab, dann stammten diese Vorschläge von Gestaltern, die das Fach nicht gelernt haben. Aus gestalterischer Sicht und aus der Marketing-Perspektive mussten diese Versuche darum unprofessionell bleiben – und erwartungsgemäß wenig nachhaltig in ihrer Wirkung zerfasern. Angehörige der Universität, die sich „nebenbei“ der Herausforderung zur Schaffung eines geschlossenen Gesamtbildes des Systems TU stellen sollen, müssen an dieser Aufgabe mit Notwendigkeit scheitern. Ein „nebenbei“ gemanagter Uni-Shop, der schlicht und einfach in seiner derzeitigen Form nicht funktionieren kann – nicht, weil er schlecht oder unangemessen gestaltet ist, sondern weil er den Kunden beliebige Artikel anbietet, die in ihrer profillosen Beliebigkeit auch in München oder Shanghai zu kaufen sind.
Wir wollen uns durch den Shop doch aber auch inszenieren, wir wollen Erinnerungsspuren und Alleinstellungen markieren. Unsere Kunden wollen wir für die TU begeistern – und nicht für einen x-beliebigen Gebrauchsgegenstand oder ein billiges Souvenir ohne bleibenden, bindenden Wert. Allein der TU-Aufdruck schafft diese Alleinstellung nicht.
Man bat mich um den Entwurf einer Tasche, die im Shop angeboten werden soll – ich könnte Ihnen jeden Tag 10 solcher Entwürfe präsentieren. Der Punkt ist doch aber – nur um bei diesem Beispiel zu bleiben – nicht der Entwurf und der Verkauf einer beliebigen „Tasche um der Tasche willen,“ sondern die besondere TU-Tasche – zeitgemäß, ausgestattet und versehen mit einem identitäts- und zugehörigkeitsstiftenden Wert, der über den austauschbaren Gebrauchswert mit Souvenircharakter hinausgeht.
Ein weiteres Beispiel: Als „ästhetisches Wirkmal“ steht vor unserer Universität ein „Buddybär.“ Das ist absurd – derartige Bären stehen verteilt über ganz Berlin, bunt bemalt oder auch nicht; sie zieren Zoohandlungen ebenso wie die Vorplätze von Boutiquen und Plattenläden. Identitätsstiftend? Ein Zugehörigkeits- und Wir-Gefühl befördernd? – Weit gefehlt. Die schon zitierte konzeptionsgestalterische Hilflosigkeit trifft es wohl eher. Die Bären mögen in ihren angestammten Gehegen vor Geschäften und Behörden verbleiben – vor die TU gehören sie nicht, wenn das Besondere der TU herausgestellt werden soll.
Jede ernsthafte Bewertung einer Universität in einem Auswahl- und Entscheidungsverfahren beruht nicht zuletzt auf der Präsentation des Erscheinungsbildes. Die TU ist, ich wiederhole mich, hier noch weit unter ihren Möglichkeiten. Die positiven Auswirkungen auf die Fundierung eines universitären Wir-Gefühls (vom Hausmeister über den Studierenden, vom Techniker bis zum Hochschullehrer) wurden schon benannt.
Ein neues Logo für die TU Berlin (2006)
Nur geträumt
Ich nehme den Weg aus der U-Bahnstation Ernst-Reuter-Platz. Oben angekommen merke ich, dass sich hier baulich eine Menge getan hat und tut. Ich sehe Besucher und Gäste auf der Suche nach Hinweisen in Richtung TU Berlin. Sie haben den starken Wunsch nach Orientierung.
Als Mitarbeiter nehme ich den täglichen Weg meines TU-Daseins über den Ernst-Reuter-Platz. Gehen wir als Besucher, Gast oder Angehöriger über den Platz und heben unsere Köpfe, so erblicken wir auf einem hohen Haus ein „sensibel“ strahlendes T in Magentarot. Hier hat die Telekom ihre Heimat – oder?
Mir fallen weitere Leuchtreklamen auf. Rund fünfzig Gebäude der TU Berlin stehen auf dem Campus, aber ich kann nicht erkennen welche. Erkenntnisreich eröffnet sich mir die logische Schlussfolgerung, davon ausgehen zu können, dass alle Gebäude ohne Leuchtreklame der TU Berlin zuzuordnen sind.
An meinem Schreibtisch angekommen, blicke ich auf den geschäftigen Ernst-Reuter-Platz und träume weiter:
- … Von Leitsystemen, die uns zeitsparend und sicher durch die TU Berlin führen
- … Von Merchandisingartikeln, die unsere TU Berlin zeitgemäß und aktuell repräsentieren
- … Von funktionalen und ästhetischen Geschenk- und Werbeideen, persönlich und originell
- … Vom Ende einer Ära, in der jeder seine Visitenkarte und Briefbögen selbst gestaltet
- … Von der Verabschiedung des Arguments „wir haben uns doch so daran gewöhnt“ – denn Gewohnheit ist keine Frage der Qualität
- … Von TU-Angehörigen, die ihre Universität mögen, vorzeigen wollen, sie pflegen und sich mit ihr identifizieren
- … Von begeisterten Partnern, die mit ihren Drittmitteln unsere Inhalte noch intensiver unterstützen
- … Von Studierenden, die sich gerne an unsere TU Berlin erinnern und die Drittmittelgeber von morgen werden wollen.
Die Basis für diesen „Traum“ ist das Corporate Identity.
TUrie &
Praxis
Die Idee, die TU Berlin inhaltlich und formal hinsichtlich der Corporate Identity besser präsentieren zu wollen, ist sicherlich nicht neu – die Umsetzung war und ist das Problem.
Zu diesem Thema hätten schon Platon und sein Schüler Aristoteles etwas zu sagen gewusst. War für Platon die Idee alles, so war sie für Aristoteles ohne die Einbeziehung sinnlicher Kräfte, ohne Sichtbarmachung, nichts.
In Aristoteles Sinn und mit Ihrer Unterstützung soll das Denken und Handeln der TU Berlin sichtbar gemacht werden:
- Mit Studierenden, Mitarbeiter/innen und Dozent/innen, die sich stärker mit ihrer Universität identifizieren
- Mit einer fruchtbaren Vernetzung in Wirtschaft, Wissenschaft und Kultur
- Mit einem nach Innen und Außen sichtbaren, lebendigen und modernen Erscheinungsbild
- Mit einem professionellen Corporate Design
Grundform des neuen TU-Logos
Das konkret Festgelegte am neuen Logo sind die Proportionen und Grundformen. Alle folgenden, daraus entwickelten zwei- und dreidimensionalen Gestaltungen sind Ableitungen aus der Grundform und können unendlich erweitert werden.
Corporate Identity
Der visuelle Kommunikator
Die Umsetzung des visuellen Corporate Designs muss vorangetrieben werden. Denn in einem sich verschärfenden Wettbewerb ist dies der Bereich, der in der Öffentlichkeit am deutlichsten wahrgenommen wird. Er liefert erste Impulse zur Wahrnehmung einer Identität und ist das visuelle Konzentrat eines unverwechselbaren und exzellenten Images.
Eine klare Selbstdarstellung durch einheitliche Gestaltungsrichtlinien für Drucksachen, Veröffentlichungen, Messeauftritte, Leitsystem etc. kann für ein deutliches Bild der TU Berlin als Ganzes sorgen. Entwurfs- und Entwicklungskosten werden reduziert, individuelle Neuentwürfe sind unnötig.
Die „Produkte“ und Inhalte unserer Universität sind beispielhaft und einzigartig. Sie sichtbar zu machen, soll uns Verpflichtung sein – in neuer Verpackung – in zeitgemäßem Design.
Das neue Logo der TU Berlin
Die Basis für konstante Gestaltungselemente im Bereich des Corporate Design ist das Logo.
- Ein Logo, das
- Aufmerksamkeit weckt
- Signalwirkung hat
- Informiert
- In Erinnerung bleibt
- Einen ästhetischen Wert hat
- Eigenständig, zeitlos, langlebig ist
- Integriert, variiert
- Auf vielfältigste Weise angebracht und umgesetzt werden kann
- Kompatibel ist
Vergleich des alten mit dem neuen TU-Logo
Altes Logo:
Pro:
- Wiedererkennungswert durch Gewohnheit
- Keine Umstellung und Veränderungen
- Keine Umstellungskosten
Kontra:
- Gestaltung der 70er Jahre – nicht zeitlos
- Unbeweglich, zwei-dimensional
- Schlechte optische Trennbarkeit der Buchstaben (besonders ungeeignet für Leuchtreklame)
- Komplizierte Formensprache und fehlende Einfachheit (Schrägen, Rundungen, schiefe Winkel, verschiedene Höhen und Abstände
Neues Logo:
Pro:
- Neues Image
- Zeitlose, einfache und klare Formensprache
- Hoher Wiedererkennungswert
- Multifunktional und kompatibel
- Zwei- und dreidimensional flexibel
Kontra:
- Anfänglich ungewohnt und noch nicht vertraut
- Entwicklungs- und Realisierungskosten
Grundform des neuen TU-Logos
Basierend auf dem Quadrat besteht das neue TU-Logo aus einem T mit 5 Quadraten und einem U mit 7 Qudraten
TU Berlin
Inhalt:
- Wissenschaft, Forschung, Lehre
Verpackung:
- Corporate Design
- Kommunikation nach Innen
- Kommunikation nach Außen
- für Mitarbeiter/innen und Studierende
- für Wirtschaft, Kultur und Politik
- effiziente Drittmitteleinwerbung durch sehr gute Inhalte in sehr guter Verpackung
Das Logo und die Struktur der TU
Das aus zwölf Quadraten bestehende Logo bietet in seiner Struktur die Grundlage für die Zuordnung von Schriftzügen einzelner Institutionen und Einrichtungen der TU Berlin.
Entwicklung von zweidimensionalen Gestaltungsrichtlinien – Auszüge aus der gegenwärtigen Untersuchung
Vorschlag: Es wird jeder Fakultät eine Farbe zugeordnet. Bei einem z. B. Briefbogen sind alle Farben zu sehen, ähnlich einer Registratur, wobei immer nur die Farbe der jeweiligen Einrichtung hervorgehoben wird.
Visitenkarte und Studierendenausweis
Webseite
Briefkopf
Grußkarten und Kalender
Das Logo zu verschiedenen Anlässen als Projektionsfläche
Ideenskizzen
TU-Shirt
TU Logo als USB Stick
Rednerpult und Eierbecher
Messestand
2016: Noch kein Coporate Identity!
Das neue TU-Café
am Ernst-Reuter-Platz
Presse
Seminar zum Projekt Pavillon und Wissenspfade
2019 führte Modell+Design ein erstes GRW-Seminar durch. Hierbei flossen die Zwischenergebnisse, der vorhergehenden Seminare in das neue Projekt mit ein.
Unter Beachtung der ursprünglichen GRW-Vorgaben entwickelten sich systhematisch die Entwürfe eines Pavillons zum Mittelpunkt des Projektes. Neben dem bequemsten Weg, einen Neubau auf freie Flächen zu stellen (wobei die Flächen ohnehin knapp sind), suchten wir dabei auch nach Möglichkeiten, bereits vorhandene Gebäude in die Entwürfe mit einzubeziehen, um sie zu modifizieren und verändern zu können. Durch Aufstockungen, Anbauten, Umbauten etc., wollten wir
RAUM GEWINNEN und keinen FREIRAUM VERLIEREN.
Ein optimaler Lösungsansatz an einem hervorragenden Ort
Diesen Entwurf, der sich auch auf Ergebnisse aus dem Seminar zur Gestaltung des Erdgeschosses des Gebäudes Bergbau- und Hüttenwesen bezog, möchte ich an dieser Stelle besonders hervorheben.
Das Schaufenster der TU
TU CAFÉ und TU PAVILLON im Zentrum am Ernst-Reuter-Platz
Hier befindet sich das „SCHAUFENSTER DER TU Berlin“ – ein nationaler und internationaler Treffpunkt!
Hier ist das „FOYER ZUM CAMPUS“
mit einem Cafe, in dem Gäste aus aller Welt sich treffen können. Dieser Ort kann DIE werbewirksame „Berliner Adresse“ werden.
Hier beginnt und endet die Herzallee
Die Herzallee bildet die Hauptachse des Campus. Die Herzallee ist an diesem Ort Start und Ziel zugleich.
Hier präsentiert sich der neue PAVILLON
Im direkten Zusammenspiel übernimmt er die ihm auferlegten Funktionen, gelegen an einem der exponiertesten Orte Berlins.
Hier ist der Ernst-Reuter-Platz und hier ist die TU Berlin!
Weitere Seminarergebnisse
Workshop
Auf Basis des Konzeptes im GRW-Antrag „Ausstellungspavillon & Wissenspfade“ für den Campus der TU Berlin haben Studierende der Architektur und Landschaftsarchitektur im Rahmen eines Kompaktseminars gemeinsam verschiedene gestalterische Szenarien entwickelt, die als Diskussionsgrundlage für weitere Planungen zur Verfügung gestellt werden.
Ziel war die Entwicklung von Entwurfsideen, die die Teilprojekte Hertzallee, Ausstellungs-Pavillon und Wissenspfade konzeptionell, thematisch und gestalterisch in eine schlüssige Gesamtkonzeption einbinden.
Die Ergebnisse sind im UNI_versum im Hauptgebäude der TU Berlin (neben dem Audimax) zu sehen.
Modellbaustelle
Baustelle mit Design
TU intern, Patricia Pätzold
Studierende richten einen Ort für Modell- und Designentwicklung ein
„Einige hatten zum ersten Mal eine Malerrolle oder eine Bohrmaschine in der Hand,“ schmunzelt Burkhard Lüdtke, Leiter des TU-Studiengangs Modellbau. In wenigen Wochen hat er mit 15 Studierenden das Zentrum des Studiengangs, die neue „Designbaustelle,“ auf- und ausgebaut. Auf 350 Quadratmetern Seminar- und Werkstatthalle, beide zehn Meter hoch, kann sich nun der kreative studentische Geist entfalten. Für die vielen, teils raumgreifenden Modellbau-Projekte waren die noch nicht einmal halb so großen Räume im Architekturgebäude zu klein geworden. Die Bauabteilung hatte ein Einsehen, doch die einzigen infrage kommenden Flächen, die kaum genutzten Hallen im alten AEG-Fabrikgebäude in der Ackerstraße, waren schmutzig und heruntergekommen. Da aber alle Architekturstudierenden ein Baupraktikum absolvieren müssen, fragte man sich: Warum nicht in der eigenen Universität? Unter fachkundiger Anleitung von Burkhard Lüdtke und mit Unterstützung der Bauabteilung sowie des Praktikantenobmanns, Professor Finn Geipel, begannen die Studierenden also mit Feuereifer zu bauen, zu verputzen, zu malern, zu glasern, Fliesen und Rohre zu legen, Fenster in Metalltüren zu sägen, zu bohren, zu schrauben und sich als Gerüstbauer zu betätigen. Denn auch die Designbaustelle ist durchgestylt. Viele der Einrichtungsgegenstände bestehen aus Gerüstteilen: Tische, Sanitäreinrichtungen, Ausstellungsvitrinen und Regale.In den kommenden Monaten werden dort die Köpfe und die Werkbänke rauchen beim Thema „Merchandising“: visuelle Darstellung von Firmeninhalten, Logo-Entwurf, Lichtreklame, kleine Designgeschenke, so genannte „Give-aways.“ Für Mitte Februar ist eine Veranstaltung geplant, um sowohl die Hallen als auch die ersten Designergebnisse offiziell vorzustellen. Zufrieden zieht Burkhard Lüdtke eine erste Bilanz: „Dieses erste Baupraktikum innerhalb der Uni war ein voller Erfolg. Es nützt den Studierenden, und der Uni spart es Geld. Ich hoffe, das findet Nachahmer.“
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Eröffnung
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Studieren auf der Baustelle
Die Seminarhalle ist ca. 350 qm groß. Hier können gleichzeitig bis zu 50-70 Studierende arbeiten. Daneben befindet sich eine Werkstatt, ausgerüstet mit „studierendenfreundlichen“ Maschinen. In der Werkstatt können so gut wie alle Materialien professionell be- und verarbeitet werden.
Diese in Europa einzigartigen Arbeitsräume mit ihren jeweiligen Ausstattungen stellen ideale Umgebungen für vernetzendes Handeln im Rahmen von Lehre dar, sie bilden die Voraussetzung für die gestalterische Umsetzung von praxisorientierten und lebensweltlich bezogenen Drittmittelprojekten.
Hier wurden über Jahre hinweg Theorien und Gedanken zu dreidimensionalen Kompositionen umgearbeitet.
Seminar Campus Severin
In einer Kooperation von Abteilung IV und den Studierenden am Fach Modell+Design wurden 12 städtebauliche Varianten zur Um-, Aus- und Zukunftsgestaltung des Geländes entwickelt.
Entstanden sind konventionelle, ungewöhnliche, und visionäre Lösungsansätze zum städtebaulichen Umgang mit dem Severingelände.
Lieber Herr Schwacke, vielen Dank für die sehr gute Zusammenarbeit.
Seminar Nutzungsvarianten für das Erdgeschoss des Gebäudes Bergbau- und Hüttenwesen
In der Verlängerung der Hertzallee öffnet sich die Fassade über zwei Geschosse und das neue TU Café lädt zum Verweilen ein und vermittelt einen ersten Eindruck der TU Berlin durch die im Café ausgestellten Exponate einzelner Fakultäten. „Wir treffen uns im TU Café.“ Fast in allen Gebäuden der einzelnen Fakultäten und Institute der TU befinden sich Cafes. Das Betreiben dieser „kleinen“ Kommunikationsplattformen ist vielseitig und verschiedenen Interessen angepasst. Sie funktionieren von gut bis mehr recht als schlecht – oft versteckt, nicht präsentationswürdig. Keines dieser Cafés trägt den Namen TU Café. Hier direkt am Ernst-Reuter-Platz befindet sich das imaginäre Tor zur TU. Mit dem Umbau des BH-Gebäudes könnte ein nationaler und internationaler Treffpunkt mit einem Luftraum über zwei Etagen entstehen. Der Ort trägt den Namen: „TU Café Berlin.“ Berliner Bürger und Berlin-Besucher ziehen den logischen Schluss: „Wenn hier ein TU Café ist, dann muss auch hier die TU Berlin sein.“ Auf die Tatsache, dass sich hier die TU mit einem riesigen Campus befindet wird nicht ausreichend hingewiesen. Das TU Café wäre ein erster professioneller Hinweis einer werbewirksamen und sichtbaren Standortbestimmung.
Kooperation & Seminar
In Kooperation mit der Bauabteilung der TU Berlin entstanden Gedanken und Anregungen für die Nutzung des Erdgeschosses. Dabei wurde vor allem analysiert, in welcher Form die Vorgaben einem Cafébetrieb und dem Centre for Entrepreneurship der TU Berlin einen neuen Standort zu geben, umgesetzt werden können.
Eine besondere Herausforderung spielte dabei die Auseinandersetzung mit der unter Denkmalschutz stehenden Fassade des Hauses und die Herstellung einer Verbindung der Hertzallee zum Ernst-Reuter-Platz. Entwurfs- und Nutzungsüberlegungen in Modell und Bild gehen über die reine Belegung durch Cafébetrieb und Centre for Entrepreneurship hinaus und regen zum Um- und Weiterdenken an.
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Seminar Hauptgebäude TU
Umgestaltung Foyer und Osthalle
des Hauptgebäudes der TU Berlin
Kooperation & Seminar
In Kooperation mit der Bauabteilung der TU Berlin, wurden zusammen mit den teilnehmenden Studierenden des Modell+Design-Seminars Gedanken und Anregungen für die Umgestaltung verschiedener Bereiche des Hauptgebäudes gesucht. Nach einer gemeinsamen Besichtigung des Foyers, der Osthalle und des Obergeschosses der Osthalle starteten die Studierenden mit der Ausarbeitung Ihrer Ideen. Dabei wurden vor allem Themen wie studentische Arbeitsplätze, Positionierung von WC-Anlagen und Garderoben, sowie die Einrichtung von Info- und Präsentationsmöglichkeiten bearbeitet.
Eine besondere Herausforderung dabei spielte die Auseinadersetzung mit dem Brandschutz- und Denkmalschutzkonzept des Hauptgebäudes. Einige Studierende haben Module entwickelt die nicht nur multifunktional einsetzbar sind, sondern auch versuchen den Anforderungen des Brandschutzes zu entsprechen. Entstanden sind unter anderem Baukasten-Modelle, die die Möglichkeit bieten verschiedene Situationen spielerisch zu planen, um so eine spätere Entwurfslösung zu finden. Entstanden sind Entwurfsanregungen in Modell und Bild.
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125 Jahre TU Hauptgebäude – eine Ausstellung im Lichthof
Presse
Lieber Joachim Rieseberg, Liebe Frau Dr. Gutheil, vielen Dank für die faire, schöne und vertrauensvolle Zusammenarbeit.
2019: Immer noch kein Corporate Identity
Ideen und Trophäen für die TU Berlin
Ein Staffelstab
für den Präsidenten
Preis
Fair für
Familie
..WWW..
Queen’s
Lecture
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Wandrelief aus Beton
Wenn sich Ästhetik
und Funktion ergänzen
„Wenn sich Ästhetik und Funktion ergänzen, entsteht Design. Seit 8. Juni ist dieses Prinzip im blauen Foyer im TU-Hauptgebäude zu besichtigen, wo zur „Langen Nacht der Wissenschaften” ein knapp sieben Meter breites und drei Meter hohes Wandmodell des TU-Campus enthüllt wurde. Das Wandrelief wurde von 100 Studierenden und Mitarbeitenden von Modell+Design hergestellt. Das aus 31 Einzelplatten bestehenden Objekt wiegt rund eine Tonne. Das Modell des Hauptcampus der TU Berlin und sechs Außenstandorten ist aus Beton und passt sich so ästhetisch in die Umgebung ein.”
TU intern, Juni 2013
2022: Immer noch kein Corporate Identity
Fünfzehn Jahre lang habe ich immer wieder versucht, die Verantwortlichen von der Notwendigkeit einer Gestaltung, in Sachen Corporate Identity und eines Corporate Design, zu überzeugen. Ein Corporate Identity an unserer Universität ist weit und breit nicht zu erkennen.
Jeder gegen jeden und alle für sich
Wir sollten das heimliche, nicht gern gehörte, aber oftmals geltende „Motto“ unserer TU Berlin friedlich bekämpfen. Ein Corporate Identity könnte da helfen.