Götter zum anfassen

„Wir kommen und gehen…
Was bleibt ist die Geschichte.
Wir sollten sie pflegen.“

Die größten Errungenschaften der europäischen Geschichte entstanden im antiken Griechenland. Sie leben in unseren Dichtungen und Dramen weiter. In unseren naturwissenschaftlichen und philosophischen Gedanken sind sie allgegenwärtig. In den Künsten (bleiben sie) und in den Wissenschaften sind sie noch unerreichbar. Wir sollten sie pflegen. Bei aller Liebe zum Geld und zur Kritik an Griechenland sollten wir die kulturellen Errungenschaften nicht ganz aus den Augen verlieren.

Der Zeustempel gilt als einer der vollkommensten Werke der griechischen Baukunst. Wie kaum eine andere Architektur zeigt er das Gleichgewicht der stützenden und lastenden Kräfte. In hervorragender Art und Weise vermittelt er die Harmonie der Gegensätze und seinen klassischen Charakter.

Im Inneren des Tempels thront die Skulptur des Zeus, erschaffen vom berühmtesten Bildhauer seiner Zeit: Phidias kreierte mit seiner Statue des mächtigsten Gottes im griechischen Götterhimmel eines der sieben Weltwunder.

Als jahrelanger Hochschullehrer am Institut für Architektur der TU Berlin und als Liebhaber der griechischen Antike, sehe ich mich in der Verpflichtung allen Interessierten im internationalen Miteinander diese Baukunst zu vermitteln. Wir wollen diese großartige architekturgeschichtliche Errungenschaft neu ins Bewusstsein rufen und für unsere Zukunft sozial, bildungspolitisch und unterhaltsam begleiten.

Der Zeustempel von Olympia

Seitenansicht
Frontansicht
Grundriss
Längsschnitt

Neueste archäologische Erkenntnisse im Modell

Dargestellt wird der Zeustempel im Maßstab 1:25, also in einer Größe von 3000 x 120 x 80 cm. Grundlage sind die neuesten archäologischen Erkenntnisse. Aus didaktischen Gründen wird auf einen Teil der Säulen, der Cellamauer, des Gebälks und des Dachs verzichtet – dies ermöglicht dem Betrachter und Ertaster einen „Einblick“ in das Innere des Modells.

Ein bis jetzt noch nie da gewesenes Modell des Zeustempels von Olympia begleitet das Projekt und steht zugleich in seinem Mittelpunkt. Es soll nicht nur „gezeigt“ werden: Eine über Jahre hinweg an der Technischen Universität Berlin entwickelte Technik mit einer eigens entwickelten Materialverbindung wird den Zeustempel von Olympia im wahrsten Sinne des Wortes auch „begreifbar“ machen.

Wir präsentieren ein Objekt, das visuell und zugleich taktil erfahrbar ist. So werden nicht nur Sehende die Tempelarchitektur fühlen können – auch blinde Menschen können zum ersten Mal ein herausragendes Beispiel der antiken Baukunst in einer noch nie da gewesenen Qualität mit ihren Händen „sehen.“

Material

Für den Bau des Modells wird ein speziell von uns entwickeltes Material verwendet. Die Eigenschaften dieses besonderen Materials vermitteln – bezogen auf Haptik und Temperatur – den natürlichen Eindruck einer steinernen Architektur.

Holz- und Steinkonstruktionen werden unterschiedlich dargestellt. Die Beständigkeit des Materials hat sich am Tastmodell des Berliner Reichstages unter Beweis gestellt, das über einen Zeitraum von über fünf Jahren von rund 1,5 Millionen Besuchern begriffen wurde und immer noch begriffen wird – ohne jeden Qualitätsverlust.

Götter zum Anfassen

Skulptur des Zeus
Zeichnung: Skulptur des Zeus

Im Inneren des Tempels thront die Skulptur des Zeus, erschaffen vom berühmtesten Bildhauer seiner Zeit: Phidias kreierte mit seiner Statue des mächtigsten Gottes im griechischen Götterhimmel eines der Sieben Weltwunder der Antike. Wilhelm Dörpfeld, einer der bedeutendsten Archäologen des 19./20. Jahrhunderts, hat uns seine Rekonstruktionszeichnung des Kunstwerks hinterlassen.

Die Berliner Bildhauerin Hanne Braun wurde mit der räumlichen Interpretation der Zeichnung beauftragt. Entstanden ist eine bemerkenswerte skulpturale Bildhauerarbeit. In dieser 60 cm hohen Rekonstruktion präsentiert sich der Zeus von Wilhelm Dörpfeld erstmalig dreidimensional und „begreifbar“ für alle. Wir haben diese Rekonstruktionszeichnung räumlich interpretiert. In unserem Tempelmodell von Olympia präsentiert sich Zeus erstmalig dreidimensional – würdevoll und dennoch nahbar, weil „begreifbar“ für Alle. Eine Gottheit zum Anfassen.

Die Europäische Kultur auf Reisen

Das Modell zeichnet sich durch seine barrierefreie Rezipierbarkeit aus. Inspiriert – nicht zuletzt durch die erfolgreichen Paralympischen Spiele der letzten Jahre – soll auf diese Weise die Tempelbaukunst und mit ihr die Wiege der europäischen Kultur zum ersten Mal für Sehende wie auch für Blinde zugänglich und erfahrbar gemacht werden. Als Hochschullehrer an einem Institut für Architektur sehe ich mich in der Verpflichtung, allen Interessierten im internationalen Miteinander diese Baukunst zu vermitteln.

Die Olympischen Spiele

Die Geschichte der Olympischen Spiele begann am heiligen Hain von Olympia. Hier setzt sie sich bis Heute fort: Alle vier Jahre entzündet sich an dieser geschichts- und kulturträchtigen Stelle

„Das friedlichste Feuer
der Welt“

Alle vier Jahre wird das olympische Feuer in das jeweilige Land „getragen,“ in dem die Olympischen Spiele ausgerichtet werden. Das Modell des Zeustempels könnte an diesem jeweils neuen Austragungsort ausgestellt werden – es erinnert durch seine Gegenwart an die Geburtsstätte der Olympischen Spiele und macht diese Gegenwart erfahrbar und wahrnehmbar. Diese Gegenwart wird über die Sinnesgrenzen hinweg vermittelt. Symbolisch verweist es dabei auf den Ursprung der europäischen Baukultur. Der Olympische Geist spiegelt sich wieder in der dreidimensional ausformulierten und haptisch erfahrbaren Ausarbeitung des Tempels. So teilen blinde Menschen wie auch Sehende die Erfahrung, nicht nur sportlich, sondern auch kulturgeschichtlich „dabei zu sein.“

Baukasten

Ich glaube fest daran, dass es einzelne Menschen, Institutionen oder Firmenverantwortliche gibt, die ein ähnliches Verlangen nach sozialem Ausgleich und Zugewandtheit im Umgang in sich tragen wie ich und die das soziale Miteinander noch nicht ganz aus den Augen verloren haben. Da es sich hier, notgedrungen und in erster Linie, um ein sozial-kulturelles und nicht um ein wirtschaftliches Thema handelt, ist und bleibt die Finanzierung das Hauptproblem.

Wir (mein Team und ich) benötigen Sie als direkten Sponsor und/oder als eine Persönlichkeit, die weiß, woher wir diese Finanzierungen bekommen könnten. Helfen Sie uns als Schirmherrin oder als Schirmherr bei der Umsetzung dieser Ideen, die einen Beitrag leisten können zu einem versöhnlichen, zu einem besseren und einem zugewandteren Umgang miteinander. Gerne möchte ich meine Visionen mit Ihnen teilen – oder Sie davon überzeugen, dass man mit Visionen nicht, wie Helmut Schmidt dies einmal gesagt hat, zum Arzt gehen sollte, sondern es schaffen kann, dass sie Wirklichkeit werden. Dieser Traum ist noch nicht ausgeträumt.

Mit Ihrer Unterstützung wollen wir dieses Projekt werbewirksam auf Reisen schicken und die Inhalte als ästhetisch-dreidimensionale Botschaften national und international präsentieren. Dieses Projekt hat, davon sind wir überzeugt, die innere Kraft, die es braucht, um Menschen ansprechen zu können und einen bescheidenen Beitrag zu leisten für eine etwas bessere Welt.

Unser „Modell+Design“–Team, bestehend aus Architektinnen und Architekten, Künstlerinnen und Künstlern und Designerinnen und Designern der Technischen Universität Berlin und eine große Zahl von begabten, motivierten und fleißigen Studierenden würde Sie sehr gerne in unseren Reihen willkommen heißen.