Sensibilisierung der Sinne im spielerischen Wettbewerb: Riech-Memory, Tast-Memory und Hör-Memory
Einladung zur Präsentation, Workshop und Preisverleihung des ersten Russland-weiten Universitätswettbewerbs zum Thema Universal Design. Vortrag und Workshop am Moscow Architectural Institute. 2. – 5. September 2014
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Die Russen kommen
TU intern, Patricia Pätzold
Mit seinem Schwerpunkt „Entwicklung von Darstellungsformen zur Wahrnehmung von Dreidimensionalität durch blinde und sehbehinderte Menschen“ hat sich das Fach Modell+Design der TU Berlin einen inter- nationalen Ruf im Bereich des „Design for all“ erarbeitet. Nun wurde es bereits zum dritten Mal zu Fachveranstaltungen nach Moskau eingeladen. Nach einem Vortrag und Sensibilisierungsübungen durch den Modell+Design-Chef Burkhard Lüdtke anlässlich der Präsentation und Preisverleihung des ersten russlandweiten Wettbewerbs zum Universal Design 2013/2014 am Moscow Architectural Institute in der Galerie Vhutemas wurde sogleich ein Gegenbesuch vereinbart. So wird es im Frühjahr 2015 heißen: „Ja, die Russen kommen“ zu einer einwöchigen Lehr- veranstaltung im Fach Modell+Design. Und auch ein anderes internationales Projekt steht in den Startlöchern und hat bereits prominen- te Unterstützung gefunden: „Götter zum Anfassen – der Zeustempel von Olympia.“ Zum Olympiajahr 2016 wollen die Studierenden mit Burkhard Lüdtke die Wiege der europäischen Baukultur für Sehende und Blinde er- fahrbar machen. Im Mittelpunkt steht dabei ein drei Meter langes, 1,20 Meter breites und einen Meter hohes Modell des Zeustempels von Olympia, das aufgrund seiner besonderen Materialverbindung barrierefrei, nämlich durch Anschauen und Anfassen, erlebt werden kann. Davon konnte sich die Behinder- tenbeauftragte der Bundesregierung und zwölffache Paralympics-Siegerin Verena Bentele bei einem Besuch bereits anhand einer Vorversion selbst überzeugen. Auch Edelgard Bulmahn, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, sowie die Bundestagsabgeordnete und ehemalige Ministerin Ulla Schmidt, die in Begleitung der Bundesgeschäftsführerin der Bundesvereinigung Lebenshilfe, Jeanne Nicklas-Faust, im September 2014 die Modellbau- Werkstatt besuchten, zeigten bereits großes Interesse an diesem und weiteren Projekten.
Brailleschrift Wettbewerb für Jung und Jünger
Wettbewerbspräsentation
Memory der Sinne
Spiel mit der Braille-Schrift
Barrierefreie Stadtplanung Berlin – Moskau, in Moskau 2011
Seminar im Dezember 2011, Vorstellung der Lehre des Fachs Modell+Design und Projekten im Bereich des Design for All, Besichtigung mehrerer baulicher Anlagen die im Sinne des Design for All umgestaltet werden sollen, als Mitglieder einer Expertendelegation.
Internationale Konferenz: Gleiche Rechte für Alle, Moskau 2011
Vorstellung der Lehre des Fachs Modell+Design und Projekten im Bereich des Design for All
Expertendelegation für Design for all in Moskau
Internationale Konferenz
Barrierefreie Stadtplanung Berlin – Moskau, Berlin 2012
Vortrag im Rittersaal des Roten Rathauses im Oktober 2012 – Vorstellung der Lehre des Fachs Modell+Design und Projekten im Bereich des Design for All
Rotes Rathaus – Moskauer in Berlin 2011
Rotes Rathaus – Moskauer in Berlin 2012
Liebe Karin Oster, die Zusammenarbeit mit Dir in Berlin und Moskau war für mich etwas Besonderes. Dafür möchte ich mich herzlich bedanken.
Preisverleihung „Design for All Foundation Awards 2013“
International Design for All Foundation Award: Zweifacher Gewinner des 1. Preises für die Projekte „Sprechendes Stadtmodell Berlin“ und „Taktiker Kuppelrundgang“ anläßlich der Design Biennale in St. Etienne.
Lieber Francesc, es ist schön Dich zu kennen!
Kritik: Nie aggressiv…immer kreativ
Streiken und Studieren
Da ich nicht den Beamtenstatus hatte, der mir den politischen Streik untersagt hätte, konnte ich meinen Studierenden „Streikseminare“ anbieten – und ihre Streikaktivitäten gegen den neoliberalen Umbau der Hochschulen, verschlechterte Studienbedingungen und die chronische Unterfinanzierung der Berliner Universitäten sogar mit Scheinen bzw. Punkten belohnen. „Leider,“ so die üblichen Lippenbekenntnisse, durften die Kollegen am Institut für Architektur (da sie ja Beamte waren), nicht streiken. Sie hätten es ja gerne getan, so hört man, um die berechtigten Forderungen der Studierenden zu unterstützen. Doch wenn es eng wurde, zog man sich in bestimmten Kreisen lieber zurück. Da war ich denn doch in einer komfortableren Situation. Und die Studierenden wussten das zu nutzen: Von ihrer „Pflicht,“ für ihre Belange einzutreten, machten sie konsequent Gebrauch.
Studierlabyrinth
Gedenkt der Lehre
Studierende auf der Teststrecke
Kulturlose
Werbeaktion anlässlich der Ausstellung „MODELL architektur DESIGN“ im Altonaer Museum in Hamburg. Studierende verkaufen „Kulturlose,“ die von ihnen in Seminaren entwickelt und produziert wurden, in Hamburger Kultureinrichtungen und Lokalen.
Bildungseier zum Streik
Entwurf und Bau von „Bildungseiern“ anlässlich eines Studierenden-Streiks.
„Böse Botschaften statt süßer Überraschungen enthalten die „Bildungseier“ die Studenten am Fachbereich Architektur an der TU Berlin ausgebrütet haben, um auf die Bildungsmisere aufmerksam zu machen. Zu den netteren Überraschungen gehört das „Studienplätzchen,“ das „Bildungslos“ entpuppt sich nach dem Öffnen als Niete. Vorschläge zur Lösung der Misere gibt es auch: ein Kondom „gegen zu hohe Studentenzahlen.“ bauwelt
Bildungseier: Architekturstudenten der TU stellten unter Anleitung des Dozenten Burkhard Lüdtke im Fachgebiet Modellbau rund 2000 dieser Protesteier her und verkauften sie in Bauchläden vor Theatern und Kneipen. Ob mit Kondom, Losen oder Augenbrauen – das Streik-Produktdesign ist ausverkauft und nur noch in Ausstellungsvitrinen des Fachbereichs zu sehen. taz
Protest der Puppenhausarchitekten
Aus Protest gegen die Qualität der Architekturlehre bauten Studierende Puppenhäuser. Anschließend wurden die kleinen Kunstwerke im Foyer des Architekturgebäudes unter 10 Kindergärten verlost.
Finanziell (durch eine Spende) und materiell (durch Süßigkeiten), wurde das Projekt von der Firma Storck unterstützt.
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Protest der Puppenhausarchitekten
Studenten der TU benötigen Sponsoren – für Studienmaterial
CHRISTINE · FELICE RÖHRS Tagesspiegel
Die größtmögliche Beleidigung für einen Architekten ist es, Puppenhäuser bauen zu müssen. Kinderkram – schließlich fehlen da die Wände oder das Dach oder beides. Trotzdem haben sich die Architektur-Studenten des Seminars „Modellbau“ an der Technischen Hochschule im vergangenen Semester genau dazu entschlossen. „Das war eine Trotzreaktion“, erklärt Dozent Burkhard Lüdtke. „Wir lehren und lernen aus Geldnot unter so katastrophalen Bedingungen, dass deutsche Architekten bald nur noch Puppenhäuser werden bauen können.“
Viel zu wenig Lehrende und zu viele Studenten, so fasst Lüdtke seine Situation zusammen.
Von 400 Bewerbern für sein Seminar kann er 75 nehmen. Er hat nur noch einen Tutor, vor fünf Jahren waren es noch vier. Von seinem Budget, 6000 Mark für zwei Semester im Jahr, muss Lüdtke seine Maschinen pflegen lassen, sein Büro fuhren und Bücher anschaffen. Unterrichtsmaterial? Es reiche gerade mal für den Holzleim. Den Rest kaufen die Studenten selbst. Lüdtke hat sich deshalb etwas ausgedacht. Die Puppenhäuser sollten gestern versteigert werden, um Geld heranzuschaffen für Materialien. Doch das war schließlich gar nicht mehr nötig. Denn schon vor dem Versteigerungs-Termin fand sich ein Sponsor, so dass die Studenten ihre 14 Puppenhäuser – von Burg und Kreuzfahrtschiff, über Bart Simpsons Haus bis hin zur Puppendisco – schließlich an 150 Berliner Kindergartenkinder verschenken durften.
Der Süßwarenhersteller Storck spendete mehr als 6000 Mark, die Lüdtke im kommenden Semester für Materialien ausgeben kann. „Unfassbar, ich musste nur ein paar Mal telefonieren und schon haben die mein Budget verdoppelt,“ sagt Lüdtke. Von offizieller Seite sei sein Haushaltsgeld in 15 Jahren um nur fünfhundert Mark erhöht worden.
Eigentlich ist der Dozent als ehemaliger „Achtundsechziger“ ein Anhänger der These, die Lehre solle unabhängig sein. „Firmenspenden waren für mich früher ein rotes Tuch. Aber heute geht es nicht mehr anders.“ Die Studenten stehen voll hinter dieser Idee, meinen sogar, dass man Sponsoren in großem Stil ansprechen sollte.
Kai GrolImitz, Student im sechsten Semester, träumt zum Beispiel von einem Shop mit subventionierten BasteIutensilien im Gebäude.
„Manchmal muss man alle zwei Wochen ein Modell abliefern, das kostet immer so um die 120 Mark. Und die Herstellung sauberer Pläne ist auch sehr teuer.“ 500 Mark zusätzlich werden Grollmitz und seine Kommilitonen so manchmal zusätzlich los. Und haben neben 90 Wochenstunden an der Uni wenig Zeit zu jobben.Was hält man im Dekanat von der Eigeninitiative des Dozenten Lüdtke? Schließlich hat sich im Foyer kein offizieller Vertreter blicken lassen. „So revolutionär ist die Idee auch nicht,“ sagt die Verwaltungsleiterin der Fakultät, Barbara Hoff. Schließlich habe nicht nur ein Dozent wie Burkhard Lüdtke zu wenig Haushaltsmittel….
Universität & Schule
Die Architekten von Morgen
Klassenzimmer der Zukunft
Berliner Morgenpost Isabell Jürgens
Interdisziplinäres Projekt zur Neugestaltung von Klassenräumen der Hannah-Höch-Grundschule in Reinickendorf. Entwurf: Schüler der 1.-3. Klasse und Studierende des Grund- und Hauptstudiums. Planung: Studierende des Fachgebiets Modellbau, Hochbauamt Reinickendorf. Umsetzung: Auszubildende des Oberstufenzentrums Bauen, Studierende.
Studenten und Schüler entwickeln Lernlandschaften
Das Klassenzimmer mit Tafel, Lehrerpult und davor aufgebauten Schultischen und Stühlen hat ausgedient. Die moderne Lernlandschaft mit Kuschelecken, rollendenLerncontainern, mobilen Bühnen, Bibliotheken und Kletterwänden kommt – zumindest an die Hannah-Höch-Grundschule. Im 1. Stock des 70er-Jahre-Zweckbaus an der Finsterwalder Straße 56 soll noch in diesem Jahr eine 400 Quadratmeter große Lernwerkstatt entstehen.
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„Das Klassenzimmer wird den geänderten Anforderungen des Schulalltags nicht mehr gerecht,” begründet der Schuldirektor den in Berlin einzigartigen Modellversuch.Die Hannah-Höch-Grundschule ist eine gebundene Ganztagsschule, in der alle Kinder verpflichtend von 8 bis 16 Uhr unterrichtet und betreut werden. „Stures Pauken ist beieinem Acht-Stunden-Tag gar nicht möglich” so der Pädagoge. In einem Klassenzimmer alter Schule ließen sich keine Freizeitangebote unterbringen. Eine andere Raumaufteilung begünstige außerdem die flexible Eingangsstufe, in der Erst bis Drittklässler in altersgemischten Gruppen lernen.
Sorge, dass das grenzenlose Lernen von 75 Kindern im Tumult versinkt, hat Tlustek nicht: „Wir haben uns gut vorbereitet und uns verschiedene Modelle offenen Unterrichts in anderen Bundesländern und in Skandinavien angeschaut.“ Schulrätin Susanne Füllgraf lobt denn auch: „Der vielversprechende Versuch hat eine reelle Chance, erfolgreichzu sein.”
Unter den Varianten, die die Studenten entwickelt haben, gilt es nun, diejenige auszuwählen, die „alltagstauglich und finanzierbar ist,” sagt der Leiter desReinickendorferHochbauamtes, Andreas Bansemer. Insgesamt stehen der Schule 3,93 Millionen Euro zurVerfügung. „Doch davon müssen nicht nur die Lernwerkstatt, sondern auch die Mensa, neue Rettungswege und ein Aufzug gebaut werden,” sagt Bansemer. Die Kinder jedenfalls haben ihre Favoriten bereits gewählt. Melina (6) hat sich in die rollenden Containerverliebt, „weil man sich da so toll verstecken kann.” Nach den Vorstellungen der angehenden Architektin Hanna Rohrbach sollen sie als „Unterrichtsräume fürGruppen von bis zu acht Schülern oder als Lehrerzimmer” in der sonst völlig offenen Etage dienen.
Niklas (9) hingegen wünscht sich das Modell mit der klecksförmigen Mittelinsel, in der Kletterwand, Bücherei und viele andere Funktionen verstaut sind, „weil das aussieht wie ein Raumschiff.” Eher nüchtern mutet der Entwurf der Studenten Tim Warnholz und Ingo Michaelis an: Sie haben ihr Modell vorsorglich mit verschiebbaren Wanden konstruiert. Ohne großen Aufwand lassen sich so wieder geschlossene Räume herstellen. „Schon beim ersten Besuch der Kinder wurde klar, was für ein enormer Lärmpegel entstehen kann,” so Tim Warnholz.
Unter grau verhangenem Himmel begrüßten zahlreiche Herdecker ihre farbenfrohen neuen Mitbürger, die noch am gleichen Tag aus Berlin angereist waren. Begeistert wurde die Puffin-Familie, die zwölf Schüler der Hauptschule Am Sonnenstein gemeinsam mit Studierenden der Technischen Universität Berlin gestaltet hatten, vor der Turnhalle am Bleichstein in Empfang genommen. Bürgermeisterin Kat ja Strauß-Köster sprach von einem „guten Tag für Herdecke und das Ehrenamt,” ohne dessen Hilfe das Engagement nicht hätte fertig gestellt werden können. Das Motto „Miteinander Füreinander” passe hervorragend in eine Zeit, in der Hilfsbereitschaft häufig zu kurz komme. „Hoffen wir, dass die Puffins uns lange erhalten bleiben,” fand auch Spender Hans-Georg Riepe.
Kunstaktion bei VW
Ausstellung im VW Werk Wolfsburg
Pressemitteilung der TU Berlin
Ein innovatives Personalkonzept der Volkswagen AG Wolfsburg, war Anlass einer Ausstellung, die Studierende der TU Berlin zu Künstlern machte.
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„Work2Work“ heißt das Projekt, dessen Ziel es ist es, Personal mit Leistungseinschränkungen, insbesondere im Dienstleistungsbereich, wertschöpfend einzusetzen. Zusammen mit vier weiteren Künstlerinnen wurde Burkhard Lüdtke vom Fachgebiet Modellbau der TU Berlin (FAK VII) von Wilhelm Bernstein, Leiter des Werkstatt- & Industrie Service im Projekt Work2Work, gebeten, sich zu präsentieren.
Burkhard Lüdtke sieht sich nicht als Künstler, sondern als Gestalter und Hochschullehrer, obwohl er Kunst studiert hat.
Deshalb komponierte er kurzerhand die Ergebnisse seiner Studierenden zu einem Gesamtkunstwerk und machte sie somit zu Künstlern. Besonderer Erfolg: Das Objekt „Die Suche nach dem Eigenheim“ (Foto) kam bei den Verantwortlichen von VW so gut an, dass sie es zur Verschönerung ihrer Führungsetage erwerben möchten. Außerdem ist eine weitere Zusammenarbeit zwischen VW Wolfsburg und dem Fachgebiet Modellbau geplant. Nachdem Wilhelm Bernstein das Fachgebiet Modellbau besucht hatte, wurde gleich ein Modellbauseminar für Führungskräfte des VW-Konzerns vereinbart. Zur Eröffnung der Ausstellung gaben sich Konzernbetriebsratsvorsitzender Klaus Volkert, Burkhard Lüdtke, Wilhelm Bernstein, VW-Vorstandsmitglied Dr. Peter Hartz (von links) ein Stelldichein.
Tast it – Test it
Politikerinnen im Test. Mein Dank geht an Dagmar Freitag, Frau Mockenhaupt-Gordon und Rainer Wiebusch
Kann ein blinder Mensch zeichnen?
Mit Hilfe einer Gummimatte unter dem Papier lassen sich Linien ertasten und Wahrgenommenes wiedergeben. Studierende und Politikerinnen wagen den Selbstversuch und zeichnen Ertastetes „blind.“ Ergebnis: Nur die blinde Testperson erkennt eine deutlich schräg gestellte Wand sowie den Unterschied zwischen einer Halbkugel und einer gestreckten Kuppel.
Die folgenden Zeichnungen zeigen den „ängstlichen“ Umgang mit der Größe DIN A4.
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Blinde führen Studierende durch den Reichstag
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Blindes Begreifen
Studentin mit dem blinden Thorsten Wolf
Zwei Blinde führen eine „nicht-sehende“ Studentin
Vortrag für Studierende im Plenarsaal
„Wir waren zu viert unterwegs: Herr Dr. Gerhard Polzin, der beim Bundesbeauftragten für die Belange behinderter Menschen arbeitet, Kerstin, die wohl so etwas wie seine persönliche Assistentin ist, und Anne.
Nachdem ich vor dem Eingang die abgeklebte Brille aufgesetzt hatte, war ich erstmal damit überfordert, meine Tasche bei der Sicherheitskontrolle abzugeben und dann auch wieder zurückzubekommen, was letztlich mit verschiedener Hilfe geklappt hat.
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Den großen Aufzug aufs Dach habe ich beim Betreten nicht als solchen wahrgenommen, erst nach dem Hinweis von Herrn Polzin habe ich die Eindrücke des begrenzten Raumes, der mir aber für einen Aufzug viel zu groß erschien, und dem beengten Zusammenstehen der Aufzugspassagiere zusammengesetzt. Die Dachterrasse war durch die kühle Luft, den Wind und die direkte Sonne klar als nach oben freie Fläche erkennbar. Deren Form und Größe blieb mir dagegen unklar. Herr Polzin lief meistens ziemlich schnell vor mir und leitete mich mit seinem zusammengefahrenen Blindenstock, dessen Ende ich in der Hand hatte und den er entsprechend bewegte, um Richtungs- oder Geschwindigkeitsänderungen anzuzeigen. Kerstin ging als einzige von uns, die sehen konnte, voran und führte Anne. Der große Platz der Terrasse war an einer Stelle etwas unvermittelt durch eine Kette abgesperrt, ansonsten waren die Glasgeländer mit dicken Glasplatten und aufgesetzten Handläufen aus plastikbeschichtetem Metall (wodurch es nicht ganz so kalt war) bzw. die Kuppel selbst die Raumbegrenzung. Die Glasscheiben der Kuppel sind so groß, dass sie sich nur schwer abschätzen lassen, wenn man an ihnen entlang läuft. Die Gitter am Rand vor dem Geländer und die Fugen der Steinplatten im Fußboden ließen sich auch durch die Schuhe fühlen.
Herr Polzin hat uns häufig darauf hingewiesen, welche Wahrnehmungen für ihn zur Orientierung wichtig sind, wie er Materialien erkennt und wie man sich zu verhalten hat (dass man z. B. in die Knie geht statt sich nach vorne zu bücken, um nicht mit dem Kopf gegen etwas zu stoßen). Der Wechsel in den Innenraum der Kuppel war klar durch den Wechsel des Fußbodenbelags, ganz andere Akustik, die andere Luft und den fehlenden Windzug zu erkennen. Das Geländer zur Kuppel hin, die ich mir natürlich in erster Linie aus meiner bildlichen Erinnerung aus Fotos, die ich vorher kannte, vorstellen konnte, ließ beim Entlanglaufen die leichte Kurve spüren. Wie oft die lange leicht ansteigende Rampe dabei um die Kuppel führte, konnte ich durch die Biegung überhaupt nicht feststellen. Anhaltspunkt war nur die Sonne, die durch die Drehung immer von einer anderen Richtung einfiel. Herr Polzin meinte auch, dass er leichte Kurven oft erst erkennt, wenn er eine Strecke in größerer Geschwindigkeit zurücklegt, also z. B. eine Straße, die er zu Fuß für gerade hielt, bei der Fahrt im Auto als gebogen erkennbar wurde. Die kleinen Absätze der Rampe alle 18 Schritte waren eine Orientierungshilfe, allerdings …“
Die ersten Zeilen einer Beschreibung des Studenten Philipp Kuebart
Design for All Barcelona & Madrid 2013
Weiterbildungsreise und Konferenz mit Repräsentanten des DBSV und ABSV, der TU Berlin und der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt in Bezug auf Architektur, Ausstellungsgestaltung und Präsentationstechniken in den Bereichen Museen/Galerien und kulturellen Einrichtungen im europäischen Austausch zwischen Deutschland und Spanien. Durchgeführt wurden Besuche verschiedener musealer und kultureller Einrichtungen, Arbeitstreffen mit Austausch und Diskussionen über Design for All mit Repräsentanten der Design for All Foundation und dem Municipal Institute of People with Disabilities.